Wie die Corona-Pandemie schonungslos gezeigt hat, wird den Belangen von Heranwachsenden im gesellschaftlichen Diskurs oftmals nur eine geringfügige Relevanz beigemessen. Umso wichtiger ist es Orte zu schaffen sowie bestehende Orte aufrechtzuerhalten, die Jugendlichen einerseits als Rückzugsorte dienen und ihnen andererseits die Möglichkeit bieten sich (eigenverantwortlich) zu entfalten. Selbstverwaltete Jugendeinrichtungen, so denn sie existieren, bieten Heranwachsenden Freiräume, in denen außerhalb schulischer Kontexte Bildungserfahrungen gemacht werden können, eröffnen Möglichkeiten einer selbstbestimmten Gestaltung von Aktivitäten und können auf diese Weise durch das Erlernen von Selbstwirksamkeit soziales Engagement Jugendlicher anregen. Im besten Falle werden Heranwachsende auf diese Weise ungezwungen zu gesellschaftlicher Mitverantwortung herangeführt. Der Culb Voltaire in Neu-Isenburg und seine 50-jähriges Geschichte als selbstverwalteter Ort ist hierfür ein eindrückliches Beispiel. 

Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens wird es am 15. Juli eine Jubiläumsveranstaltung des Club Voltaires geben, die dazu genutzt werden soll, die Bedeutung selbstverwalteter Jugendeinrichtungen ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. Neben einem Rahmenprogramm mit Essen, Getränken und live Musik am Abend ist eine Ausstellung zur Geschichte des Club Voltaire sowie eine moderierte Talkrunde geplant, die die Möglichkeiten der Selbstverwaltung und Selbstorganisation heutiger Jugendlicher und junge Erwachsener thematisiert.