Kampftag für den Frieden
Zwischenmenschliche Begegnungen erfordern Aushandlungsprozesse, am besten spricht man miteinander respektvoll. Aber von irgendwem muss dieser Umgang zunächst gelernt werden. Es braucht Vorbilder. Ungleichbehandlungen, Ungerechtigkeiten oder andere Ereignisse können starke Gefühle auslösen, die verarbeitet werden müssen. Was aber tun mit der ganzen Wut im Bauch? Kampfsportvereine geben mit ihren Angeboten Möglichkeiten des konstruktiven Umgangs: Ihr Sport kann ein Ventil sein, Wut kontrolliert zu kanalisieren. Die Haltung im Sport ist dabei von zentraler Bedeutung. Sie gibt Sicherheit und regelt den Rahmen ganz klar, innerhalb welchem Konfrontationen stattfinden können und dürfen. In anderen Wort: Kampfsport birgt sowohl Potenziale als auch Risiken. Kampfsportvereine sind Räume des regulierten Kämpfens. Gleichzeitig stellt sich aber die Frage, wie mit Gewalterfahrungen der Mitglieder in Kampfsportvereinen umgegangen wird. Denn der Weg zum Kampfsport sieht häufig so aus, dass (prägende) Gewalterfahrungen eine große Rolle spielen. Noch deutlicher ist es bei Frauen, bei denen Kampfsport in den allermeisten Fällen dem Zweck der Selbstverteidigung dient.
Neben Trainingseinheiten zum Mitmachen und Kampfkunst-Vorführungen möchten wir deshalb beim "Kampftag für den Frieden" am 14. September von 14 bis 18 Uhr in der Hugenottenhalle in Neu-Isenburg über Respekt und Haltung im Sport sprechen und die Bedeutung eines demokratischen und verantwortungsvollen Miteinanders in und außerhalb von Sportvereinen diskutieren.
Sei dabei, wenn wir am Samstag gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt und für einen respektvollen Umgang im Alltag setzen.