Vortrag und Diskussion über Dynamiken in der gesellschaftlichen Mitte
Die „Mitte“ der Gesellschaft gilt gemeinhin als Garant für die Demokratie – extremistisch ist sie nicht und kann sie qua Definition auch nicht sein, so vielfach die Annahme. Doch wie demokratisch ist diese „Mitte“ wirklich?
Die Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention (DEXT) „Pro Prävention“ und die Partnerschaft für Demokratie Kreis Offenbach laden Sie herzlich zum Online-Vortrag mit anschließender Diskussion zu aktuellen Dynamiken in der gesellschaftlichen Mitte ein. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 7. September 2021 von 16:00 bis 17:30 Uhr auf der Videoplattform „Zoom“ statt. Hierfür wird Frau Prof. Dr. Küpper von der Hochschule Niederrhein als Mitherausgeberin die Befunde der aktuellen „Mitte-Studie“ vorstellen, die aus der Untersuchung (anti-)demokratischer Einstellungen in der deutschen Bevölkerung hervorgehen.
Die als repräsentative Bevölkerungsumfrage angelegte Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung wirft regelmäßig einen kritischen Blick auf die Einstellungen der breiten Bevölkerung und hält damit der Mitte auch umgekehrt einen Spiegel vor, den sie für die kritische Selbstreflektion nutzen kann. Der Vortrag berichtet von den Befunden der aktuellen Mitte-Studie, erschienen unter dem Titel „Die geforderte Mitte – rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2020/21“. In den Einstellungen zeichnen sich verzögert die Entwicklung der gesellschaftspolitischen Diskurse und Aktivitäten der vergangenen Jahre ab: Einerseits ein gestiegenes Bewusstsein für antidemokratische Gefährdungen und mehr Sensibilisierung für die Abwertung diverser markierter sozialer Gruppen, welche dem demokratischen Anspruch widerspricht. Andererseits das Einsickern des Populismus bis hin zu völkisch-autoritärrebellischen Haltungen, wie sie gezielt von Akteurinnen und Akteuren von ganz rechts-außen betrieben werden, bis weit in die Mitte der Gesellschaft hinein. Diskutiert wird u. a. auch, welche Einflüsse die Coronapandemie, die Erschöpfung der Gesellschaft wie auch ihre Sorgen mit Blick auf die Folgen haben können. Die aktuelle Mitte-Studie verweist sowohl auf die Herausforderungen für die Gesellschaft, als auch auf die Forderungen an die Mitte, sich klar demokratisch zu positionieren.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierte, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Fachkräfte und Präventionsakteurinnen und -akteure.
Referentin des Vortrags:
- Beate Küpper ist seit 2012 Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen‐ und Konfliktsituationen im Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule Niederrhein und stellvertretende Leiterin des Institutes SO.CON. Sie arbeitet schwerpunktmäßig unter anderem zu Rechtspopulismus und -extremismus, Vorurteilen und Diskriminierung. Sie ist Koautorin der von der Friedrich-Ebert-Stiftung geförderten “Mitte Studie“.
Wir bitten um Anmeldung per E-Mail bis Freitag, 27. August 2021 an: ProPraevention [at] kreis-offenbach.de (ProPraevention[at]kreis-offenbach[dot]de). Die Einwahldaten für die Online-Veranstaltung erhalten Sie nach Anmeldung.