Der Kreis Offenbach, die Stadt Dietzenbach und die Stadt Langen werden seit 2015 im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ als Partnerschaften für Demokratie gefördert. Neu dazugekommen sind im Jahr 2016 die Städte Heusenstamm und 2017 Neu Isenburg als eigenständige Fördergebiete. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt in ganz Deutschland Städte, Gemeinden und Landkreise darin, Handlungskonzepte zur Förderung von Demokratie und Vielfalt zu entwickeln und umzusetzen. Die hessischen Partnerschaften für Demokratie werden zusätzlich durch das Hessische Ministerium des Innern und für Sport gefördert.
Zivilgesellschaftliche Akteure haben einen hohen Stellenwert im Rahmen des Programms. Auch das wichtigste Gremium, der sogenannte Begleitausschuss, setzt sich mehrheitlich aus Akteuren von verschiedenen lokalen Institutionen, Organisationen und Initiativen aus der Zivilgesellschaft sowie aus Vertreter_innen der kommunalen Verwaltung zusammen. Jedes Fördergebiet hat einen eigenen Begleitausschuss, der über die Projektanträge berät und entscheidet.
Das Netzwerk, das sich im Rahmen der Partnerschaften für Demokratie aufgestellt hat, will im Zeitraum von fünf Jahren breite und nachhaltige Strukturen schaffen, um Menschenfeindlichkeit, Rassismus und anderen demokratiefeindlichen Phänomen zu begegnen. Ziel ist, mit allen Beteiligten im Projekt einen lokalen Handlungsplan gelebter Vielfalt zu entwickeln. Hierbei soll es sich um ein ganzheitliches Konzept handeln, das alle Altersgruppen einbezieht, wobei ein besonderer Schwerpunkt im Bereich der Förderung von Jugendlichen liegt.
Um die lokalen Partnerschaften für Demokratie auch bundesweit miteinander zu vernetzen wurden Landesdemokratiezentren etabliert. Gemeinsam mit der Landesregierung unterstützen sie in ihrem Bundesland Konzepte und Strategien, die eine demokratische Kultur und Extremismusprävention fördern. Auch hier sind unsere vier Partnerschaften engagiert dabei.
Als erster Schritt zum Aufbau der Strukturen und Umsetzung des Bundesprogrammes wurde je Fördergebiet eine verwaltungsexterne Koordinierungs- und Fachstelle beim Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Offenbach Land eingerichtet. Diese Stellen sind Erstansprechpartner_innen bei allen Fragen und Problemlagen im Rahmen dieses Programms und arbeiten eng mit der jeweiligen kommunalen Verwaltung, dem sogenannten „federführenden Amt“ zusammen.
Die bereitgestellten Gelder können in drei wichtige Bereiche aufgeteilt werden:
1. Aktions- und Initiativfond
Aus diesem Fond können konkrete Einzelmaßnahmen aus dem jeweiligen lokalen Fördergebiet finanziert werden. Über die zu verwirklichenden Einzelmaßnahmen entscheidet ein Begleitausschuss. Das Gremium begleitet die Zusammenarbeit der Bündnisse vor Ort, entwickelt eine Strategie für die Umsetzung des Bundesprogramms und berät und entscheidet über die eingehenden Projektanträge.
2. Koordinierungs- und Fachstelle
Die Koordinierungs- und Fachstelle ist zuständig für die Koordination und fachliche Entwicklung der lokalen Partnerschaften sowie für die Öffentlichkeitsarbeit, die Vernetzung untereinander und jegliche Aktivitäten die Partizipation fördern.
3. Jugendfond
Das Bundesprogramm zielt darauf ab ein Jugendforum zu entwickeln, um Kinder und Jugendliche ganz konkret an der Umsetzung von Demokratie und Vielfalt teilhaben zu lassen. Dazu werden Jugendlichen eigene Gelder zur Verfügung gestellt, die sie eigenverantwortlich im Rahmen der Programmleitlinien für Projekte einsetzen können.